Vision
Was wäre, wenn es einen Ort im Internet gäbe, an dem Patientinnen und Patienten vor Desinformation sicher sind und an dem der Schutz persönlicher Gesundheitsdaten respektiert wird? Wie wäre es, nur noch die passende Information zum richtigen Zeitpunkt zu erhalten ohne überhaupt danach zu suchen?
Im Projekt „Trusted Health Ecosystems“ zeichnen wir den Weg einer Plattformstrategie für das Gesundheitswesen vor und entwickeln eine konkrete Produktvision für eine nationale Gesundheitsplattform. Unserem Zielbild einer vertrauenswürdigen Informationsarchitektur folgend, haben wir einen Kernservice skizziert, der Patientinnen und Patienten im Umgang mit Informationen spürbar entlasten und so großen Nutzen erzeugen könnte.
Unser Zielbild
Unsere Produktvision einer nationalen Gesundheitsplattform wird getragen von der Idee einer vertrauenswürdigen Informationsarchitektur im Gesundheitswesen. Die Anonymität des digitalen Raums, Sicherheitsrisiken, „halluzinierende“ Sprachmodelle und die Verbreitung von Fehlinformationen haben das Vertrauen in die Verlässlichkeit digitaler Systeme erschüttert. Deshalb ist es umso wichtiger, Vertrauensräume zu schaffen, in denen verlässliche Informationen angeboten und die Privatsphäre respektiert wird. Die Beiträge in diesem Abschnitt erläutern, wie Vertrauen in digitale Systeme entstehen kann und welchen Prämissen, Werte und Zielbilder bei der Entwicklung dieses Konzepts maßgeblich waren.
Eckpunkte und Prämissen
Patienteninformationspfade
Der Erwerb neuen Wissens ist ein komplexer Prozess und nur ein kleiner Teil der Informationen, die täglich auf uns einströmen, wird tatsächlich verarbeitet und erinnert. Auf ihrem Weg durch das Gesundheitssystem müssen Patientinnen und Patienten eine Unmenge von Informationen aus ganz unterschiedlichen Quellen filtern, verarbeiten, einordnen und bewerten. Dabei verändert sich der Informationsbedarf im Zeit- und Behandlungsverlauf. Wir haben ein neues Format entworfen, dass Informationsvermittlung in einen Prozess einbettet und dabei individuelle Kontextfaktoren berücksichtigt.
Ohne Kontext ist alles nichts
Informationsvermittlung als Prozess begreifen
Der Prototyp
Um ein ganz konkretes Bild unserer Produktvision zu entwerfen, haben wir die Benutzeroberfläche für Patientinnen und Patienten prototypisch umgesetzt. Optisch ähnelt die Anwendung den großen sozialen Netzwerken, denn im Mittelpunkt steht ein sogenannter „Feed“, der sich nach und nach mit Informationen füllt. Hier werden relevante Informationen zum richtigen Zeitpunkt angeboten und mit passenden Services verknüpft. Dabei greift das System ausschließlich auf kuratierte Informationen zurück, reduziert Informationen auf das Wesentliche, bringt sie in eine zeitliche Reihenfolge und fokussiert auf den situativen Informationsbedarf der Patientinnen und Patienten.