Nutzenkatalog für Ökosystem-Akteure
Der Erfolg eines digitalen Ökosystems hängt vor allem von dem Nutzen ab, den es für teilnehmenden Akteure erzeugt. Informieren Sie sich hier über die Vorteile von fünf ausgewählten Akteuren.
Wählen Sie den Akteur, zu dem Sie mehr wissen möchten:
Informationsanbieter (Non-profit) Informationsanbieter (For-profit) Serviceanbieter Ärztinnen und Ärzte Gesetzliche Krankenversicherungen (GKV)
Hierzu zählen zum Beispiel:
Bundesbehörden mit Informations- und Aufklärungsauftrag, Informationsanbieter mit gesetzlichem Auftrag, Informationsanbieter mit Auftrag aus der Selbstverwaltung.
Verlage für Gesundheitsthemen (mit Print- und Online-Magazinen), Werbefinanzierte Gesundheitsportale, Anbieter von Gesundheitsinformationen über Social-Media-Plattformen
Anbieter von Gesundheits-Apps/DiGA, Anbieter von Messaging-Anwendungen (TIM), Anbieter von Terminvereinbarungsanwendungen
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Akteursspezifische Plattform-Nutzen
Reichweite
Reichweite
Reichweite
Besser informierte Patientinnen und Patienten
Möglichkeit zur Mitgestaltung von Versorgung
Möglichkeit zur Konzentration auf Kernkompetenz
Möglichkeit zur Profilierung über Präsenz im digitalen Ökosystem
Möglichkeit zur Profilierung über Präsenz im digitalen Ökosystem
Möglichkeit zur Fokussierung auf Kernkompetenz
Reichweite
Zusätzliche Glaubwürdigkeit des Angebots durch ärztliche Verordnung
Zusätzliche Glaubwürdigkeit des Angebots durch ärztliche Verordnung
Zugang zum ersten Gesundheitsmarkt
Zeitgewinn durch effizientes digitales Versorgungsmanagement
Möglichkeit zur gezielten Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz
Sichtbarkeit
Nutzerfeedback im Benchmarking mit anderen Anbietern
Möglichkeit zur Gestaltung von hybriden Versorgungsansätzen
Rechtssicherheit bei Empfehlung von Informations- oder Serviceangeboten durch kontrollierten Zugang des Ökosystems
Möglichkeit zur Reduktion von Über-, Unter- und Fehlversorgung durch gezielte Information
Ausprägung des Kernnutzens
Grobe Annäherung auf Basis von Einschätzungen einzelner Akteure.
Annahme: Plattform ist gemäß Konzept etabliert.
Grobe Annäherung auf Basis von Einschätzungen einzelner Akteure. Annahme: Plattform ist gemäß Konzept etabliert.
Akteursprofil
Anbieter von Gesundheitsinformationen aus dem Non-Profit-Bereich haben die – häufig durch einen Auftrag aus dem Gesundheitssystem geregelte – Aufgabe, qualitativ hochwertige Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen zu erstellen und zu verbreiten. Durch das Informationsangebot sollen Patientinnen und Patienten in ihrem Gesundheitshandeln unterstützt werden; die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung soll steigen. Primäres strategisches Ziel der Anbieter ist Reichweite.
Anbieter von Gesundheitsinformationen aus dem For-Profit-Bereich haben sich selbst die Aufgabe gegeben, qualitativ hochwertige Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen zu erstellen und zu verbreiten. Durch das Informationsangebot sollen Patientinnen und Patienten in ihrem Gesundheitshandeln unterstützt werden. Strategische Ziele der Anbieter sind Reichweite sowie – basierend auf dem jeweiligen Geschäftsmodell – Umsatz und Gewinn.
Anbieter von digitalen Gesundheitsservices entwickeln und betreiben Dienste, die das Selbstmanagement von Patientinnen und Patienten oder das Behandlungsmanagement in der Versorgung unterstützen. Durch digitale Innovationen soll die Patientenzentrierung im Gesundheitssystem sowie die Qualität und Effizienz der Versorgung gefördert werden. Strategische Ziele der Anbieter sind Reichweite sowie – basierend auf dem jeweiligen Geschäftsmodell – Umsatz und Gewinn.
Niedergelassene Vertragsärztinnen und Vertragsärzte führen die ambulante Gesundheitsversorgung durch. Ihr Anspruch ist es, Patientinnen und Patienten bestmöglich zu behandeln. Strategisch verfolgen Ärztinnen und Ärzte das Ziel, Freiräume für eine hochwertige Versorgung zu erhalten und das entsprechende Versorgungsangebot rentabel gestalten zu können. Im Rahmen einer nationalen Gesundheitsplattform hätten sie zum einen die Rolle der Verordnerin bzw. des Verordners von Informationspfaden, zum anderen würden sie wichtige Kontextinformationen liefern, um Informationspfade zu ermöglichen.
Gesetzliche Krankenversicherungen gewährleisten die Versicherung ihrer Mitglieder im Krankheitsfall und die Kostenerstattung für Behandlungen. Zudem haben sie Aufgaben im Bereich Beratung und Aufklärung. Auf gesellschaftlicher Ebene zielen sie – aufbauend auf dem Solidarprinzip – auf die Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit sowie die Verbesserung des Gesundheitszustands ihrer Versicherten. Strategische Ziele von gesetzlichen Krankenversicherungen sind Rentabilität und Wachstum bei den Mitgliederzahlen. Im Rahmen einer nationalen Gesundheitsplattform würden sie zum einen wichtige Kontextinformationen liefern, um Informationspfade zu ermöglichen. Zum anderen wären sie selbst Informations- und Serviceanbieter.
Akteursspezifische Nutzen
Im Falle einer Beteiligung an einer nationalen Gesundheitsplattform könnten die Anbieter von der Reichweite der Plattform profitieren und neue Zielgruppen erschließen. Die Verbreitungslogik der Plattform würde es ihnen ermöglichen, sich auf ihre Kernkompetenz – die Erstellung von Gesundheitsinformationen – zu konzentrieren. Mit der gezielten Einbindung ihrer Informationsangebote in Informationspfade der Plattform würden die Anbieter Sichtbarkeit erhalten und ihre Markenbekanntheit würde gefördert. Wenn die Ärztinnen und Ärzte die Pfade im Kontext der Plattform verordnen könnten, würden die jeweiligen Angebote der Anbieter zusätzliche Glaubwürdigkeit erhalten.
Anbieter von Gesundheitsinformationen aus dem For-Profit-Bereich haben sich selbst die Aufgabe gegeben, qualitativ hochwertige Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen zu erstellen und zu verbreiten. Durch das Informationsangebot sollen Patientinnen und Patienten in ihrem Gesundheitshandeln unterstützt werden. Strategische Ziele der Anbieter sind Reichweite sowie – basierend auf dem jeweiligen Geschäftsmodell – Umsatz und Gewinn.
Im Falle einer Beteiligung an einer nationalen Gesundheitsplattform könnten die Anbieter von der Reichweite der Plattform profitieren und neue Zielgruppen erschließen. Sie könnten sich über die Präsenz in einem gemeinwohlorientierten Ökosystem profilieren. Durch die Plattform erhielten die Anbieter einen geregelten Zugang zum ersten Gesundheitsmarkt und hätten die Möglichkeit – im Zusammenspiel mit Ärztinnen und Ärzten sowie anderen Fachkräften –, hybride Versorgungsmodelle zu gestalten.
Im Falle einer Beteiligung an einer nationalen Gesundheitsplattform würden die Ärztinnen und Ärzte dadurch profitieren, dass ihre Patientinnen und Patienten besser informiert wären – im Idealfall gäbe es weniger Fehlinformation, weniger „Bagatell“-Behandlungen und mehr Adhärenz. Die Ärztinnen und Ärzte könnten sich auf ihre Kernkompetenz konzentrieren, indem sie entlastet würden bei der Beratung in nicht primär medizinischen Fragen sowie bei der Erstellung von eigenen Informationsangeboten, etwa auf ihrer Website. Optimalerweise würde die Nutzung der Plattform zu Zeitgewinnen führen, weil Versorgungsprozesse effizient gemanagt würden. Zudem könnten Ärztinnen und Ärzte digitale Informationen und Services rechtssicherer empfehlen, weil der Zugang zur Plattform normiert und durch eine Qualitätskontrolle gesichert wäre.
Im Falle einer Beteiligung an einer nationalen Gesundheitsplattform würden gesetzliche Krankenkassen dadurch profitieren, dass sie Versorgung im Sinne ihrer Versicherten aktiv mitgestalten könnten. Sie könnten durch den Zugang über Ärztinnen und Ärzte Gruppen von Versicherten ansprechen, die sie bislang nicht erreichen und damit zusätzliche Reichweite für ihre Angebote generieren. Mit der Plattform könnten sie ihrem gesetzlichen Auftrag zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz nachkommen und im Idealfall durch gezielte Information dazu beitragen, Über-, Unter- und Fehlversorgung zu reduzieren.
Kernnutzen
Für die Informationsanbieter wäre eine nationale Gesundheitsplattform – wie für alle Akteure des Gesundheitssystems – eine strategische Option, sich auf dem neuen Markt der Plattformen zu positionieren. Durch den Zugang zu Daten aus dem Ökosystem könnten sie ihr Informationsangebot gezielt weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zuschneiden. Das Informationsmanagement der Anbieter – die Vermittlung von Inhalten – könnte durch die Plattform verbessert werden, weil Informationen kontextsensitiv vermittelt würden, also in einer „Push“- statt einer „Pull“-Logik.
Für die Anbieter wäre eine nationale Gesundheitsplattform – wie für alle Akteure des Gesundheitssystems – eine strategische Option, sich auf dem neuen Markt der Plattformen zu positionieren. Durch den Zugang zu Daten aus dem Ökosystem könnten die Anbieter ihr Informationsangebot gezielt weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zuschneiden. Das Informationsmanagement der Anbieter – die Vermittlung von Inhalten – könnte durch die Plattform verbessert werden, weil Informationen kontextsensitiv vermittelt würden, also in einer „Push“- statt einer „Pull“-Logik.
Für die Anbieter wäre eine nationale Gesundheitsplattform – wie für alle Akteure des Gesundheitssystems – eine strategische Option, sich auf dem neuen Markt der Plattformen zu positionieren. Durch den Zugang zu Daten aus dem Ökosystem könnten die Anbieter ihr Serviceangebot gezielt weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse ihrer Zielgruppen zuschneiden. Zudem könnten Daten aus unterschiedlichen Quellen genutzt werden, um die Services passgenau auszusteuern. Weil die Services in den Informationspfaden kontextsensitiv angeboten würden, könnte das Informationsmanagement der Anbieter verbessert werden, die Nutzungsfrequenz der jeweiligen Angebote könnte steigen.
Für Ärztinnen und Ärzte wäre eine nationale Gesundheitsplattform – wie für alle Akteure des Gesundheitssystems – eine strategische Option, sich auf dem neuen Markt der Plattformen zu positionieren. Daten aus unterschiedlichen Quellen – etwa aus der ePA, aus PROMs oder aus Wearables der Patientinnen und Patienten – könnten die Therapiesteuerung unterstützen. Zudem könnten Ärztinnen und Ärzte ihr Informationsmanagement verbessern, indem ihren Patientinnen und Patienten vertrauenswürdige Informationen und Services gezielt und kontextsensitiv zur Verfügung gestellt würden – etwa zur Vor- und Nachbereitung von Arztbesuchen. Je nach Bedürfnis könnten kultursensible Informationen oder Informationen in Muttersprache sowie in leichter Sprache vermittelt werden.
Für gesetzliche Krankenversicherungen wäre eine nationale Gesundheitsplattform – wie für alle Akteure des Gesundheitssystems – eine strategische Option, sich auf dem neuen Markt der Plattformen zu positionieren. Durch den Zugang zu Daten aus dem Ökosystem könnten die Versicherungen das eigene Informations- und Serviceangebot gezielt weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse ihrer Versicherten zuschneiden. Zudem könnten Daten aus dem System zur Versorgungsforschung genutzt werden. Durch die Plattform könnten die Versicherungen ihr Informationsmanagement verbessern, zum einen durch eine grundsätzlich kontextsensitive Informationsvermittlung, zum anderen durch individuelle Kommunikation und spezifische Botschaften in Richtung ihrer Versicherten sowie durch die Integration von Geschäftsprozessen in die Plattform.
Management möglicher Nachteile
Damit keine „ungerechten“ Nachteile im Wettbewerb mit anderen Informationsanbietern entstehen könnten, bräuchte es einen fairen und transparenten Algorithmus für die Anzeigereihenfolge von verschiedenen Angeboten. Um mögliche Doppelarbeiten der Anbieter mit Blick auf zwei „Zielsysteme“ zu vermeiden, sollte die Plattform eng verknüpft sein mit dem Ökosystem der elektronischen Patientenakte (ePA).
Damit das bestehende Geschäftsmodell der Anbieter nicht gefährdet würde, sollten die Inhalte – im Sinne der angedachten Makler-Logik des Ökosystems – von der Plattform jeweils auf die Webangebote der Anbieter verlinkt werden; die jeweilige Marke müsste auf der Plattform prominent sichtbar sein. Zudem bräuchte es einen fairen und transparenten Algorithmus für die Anzeigereihenfolge von verschiedenen Angeboten, damit keine „ungerechten“ Nachteile im Wettbewerb mit anderen Informationsanbietern entstehen könnten. Um mögliche Doppelarbeiten der Anbieter mit Blick auf zwei „Zielsysteme“ zu vermeiden, sollte die Plattform eng verknüpft sein mit dem Ökosystem der elektronischen Patientenakte (ePA).
Damit die Präsenz auf der Plattform für die Anbieter rentabel wäre, wäre ein spezifisches Finanzierungsmodell für Serviceanbieter notwendig. Zudem bräuchte es einen fairen und transparenten Algorithmus für die Anzeigereihenfolge von verschiedenen Angeboten sowie eine Differenzierung nach Regulierungsniveau, um „ungerechte“ Nachteile im Wettbewerb mit anderen Serviceanbietern zu vermeiden. Accounts von Nutzenden außerhalb der Plattform – zum Beispiel in den Apps der Anbieter – sollten auf die Plattform übertragen werden können, um mögliche Verluste von Nutzenden und Daten im Kontext eines Systemwechsels zu verhindern. Um Doppelarbeiten der Anbieter mit Blick auf zwei „Zielsysteme“ zu vermeiden, sollte die Plattform eng verknüpft sein mit dem Ökosystem der ePA.
Um ungerechtfertigte Regressforderungen im Kontext der Verordnung von Informationspfaden durch Ärztinnen und Ärzte zu vermeiden, müsste der Plattformbetreiber spezifische Haftungsregelungen treffen. Es bräuchte Testzugänge, Schulungen sowie Erklärvideos zu Informations- und Serviceangeboten, damit die Verordnung kundig erfolgen könnte. Um unnötige Doppelarbeiten sowie zusätzliche Kosten für Systemanpassungen zu vermeiden, müsste die Plattform tief in bestehende Infrastrukturen (TI, ePA) sowie Systeme (PVS) integriert sein. Zudem sollte es Freiräume für Individualisierungen im Informationspfad geben, damit behandelnde Ärztinnen und Ärzte patientenspezifische Bedürfnisse berücksichtigen könnten.
Damit die Relevanz des Webangebots der Versicherungen bestehen bliebe, sollten Inhalte – im Sinne der angedachten Makler-Logik des Ökosystems – von der Plattform jeweils auf die entsprechenden Angebote verlinkt werden. Spezifische Versorgungsangebote oder Services, etwa im Kontext von Selektivverträgen, müssten in der Plattform abgebildet werden können, um eine Differenzierung im Wettbewerb der Versicherungen weiterhin zu ermöglichen. Um mögliche Doppelarbeiten sowie Doppelinvestitionen zu vermeiden, sollte die Plattform eng verknüpft sein mit dem Ökosystem der ePA.
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