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Resilienz gegen Desinformation aufbauen

Transkript

Intro:

Wir müssen viel kritischer gegenüber dem sein, was wir in den Nachrichten und in den sozialen Medien lesen und hören.

 

Was ist Gesundheitskompetenz?

Gesundheitskompetenz ist ein relativ neuer Begriff im Gesundheitsbereich. Er umfasst Wissen, Motivation und die Kompetenzen, Informationen zu finden, verstehen, beurteilen und anzuwenden, um Entscheidungen im Alltag zu treffen. Wenn wir also krank sind, wenn wir über Risikofaktoren sprechen wie Tabak oder Rauchen, wenn wir versuchen, gesund zu bleiben. Es geht aber auch darum, wie man sich im Gesundheitssystem zurechtfindet.

 

Warum ist Gesundheitskompetenz so wichtig?

Gesundheitskompetenz ist wichtig, weil es denjenigen, die das Wissen und die Motivation und Kompetenzen haben, auf sich selbst aufzupassen, auch gut geht. Sie führen ein besseres Leben, nehmen Gesundheitssysteme weniger in Anspruch. Und wenn wir Gesundheitskompetenz haben, sind wir auch in der Lage und können uns selbst vertrauen, wenn es darum geht zu unterscheiden, ob eine Information nun wahr ist oder ob es sich um Fake News handelt. Andererseits könnte es für Menschen mit geringer Gesundheitskompetenz schwierig und zu komplex sein, ihre eigene Gesundheit zu managen und im Gesundheitssystem zu navigieren und sich zurechtzufinden. Und das kann nachteilige Auswirkungen haben. Sie sind häufiger im Krankenhaus, sie nehmen nicht an Screenings teil, möglicherweise wissen sie nicht, wie man sich gut ernährt.

 

Was sagt die Forschung über Gesundheitskompetenz?

Wir wissen aus europäischen Umfragen zur Gesundheitskompetenz, dass im Durchschnitt jeder Zweite mit Schwierigkeiten hat Informationen zu finden und zu verstehen und sie zu nutzen, um Maßnahmen zu ergreifen. Das bedeutet, dass es sich nicht nur um einen kleinen Teil der Menschen handelt, die Schwierigkeiten haben. Sondern es handelt sich um eine Herausforderung für die öffentliche Gesundheit, die wir angehen müssen.

 

Warum tun sich so viele Menschen mit Gesundheitsinformationen schwer?

Während der Pandemie haben wir gesehen, wie schwierig es war, mit Gesundheitsinformationen umzugehen.  Wir müssen viel kritischer mit dem umgehen, was wir in den Nachrichten und in den sozialen Medien lesen und hören. Wir wissen, dass wir auch auf Mythen, Verschwörungen treffen. Und die Menschen müssen in der Lage sein zu verstehen, was Fake News sind. Allerdings sind wir auch stark gefordert, weil manchmal Fake News auch von Menschen kommen, denen wir vertrauen. Und dies ist eine herausfordernde Zeit, in der Gesundheit überall in den Nachrichten und in den sozialen Medien behandelt wird.

 

Wie können wir dieses Problem angehen?

Wir können Gesundheitskompetenz und digitale Gesundheitskompetenz in Schulen vermitteln. Wir können von den Journalisten verlangen, eine prominentere Rolle einzunehmen bei der Darstellung von Gesundheitsthemen in den Nachrichten. Wir können Unternehmen, im öffentlichen und privaten Sektor, auffordern, sich mit Gesundheitskompetenz am Arbeitsplatz auseinanderzusetzen, denn Gesundheitskompetenz ist für uns alle relevant. Und wir müssen sicherstellen, dass wir Zugang haben zu glaubwürdigen Informationen und zeitnahen Informationen sowie relevanten Informationen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, kann die Einrichtung einer Gesundheitsdatenplattform sein. Eine digitale Gesundheitsplattform bietet so viele Möglichkeiten, den Menschen tatsächlich Gesundheit zu bringen.

Inhalt

Wer sich zu Gesundheitsthemen informieren möchte, fühlt sich oft im Dschungel der Informationen verloren. Umfragen zufolge verfügen viele Menschen nicht über die nötige Gesundheitskompetenz, um Fake News von vertrauenswürdigen Informationen zu unterscheiden. Dr. Kristine Sørensen, Präsidenten der „International Health Literacy Association“, erläutert in diesem Film, warum Gesundheitskompetenz wichtig ist und was eine nationale Gesundheitsplattform zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz beitragen kann.

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      Unsere Vision der nationalen Gesundheitsplattform

      Transkript

      Was wäre, wenn es einen Ort im Internet gäbe, an dem Patientinnen und Patienten die für die eigene Gesundheit relevanten Informationen erhalten, die sie wirklich brauchen? Zum richtigen Zeitpunkt, ohne überhaupt danach zu suchen. Einen Ort, an dem sie vor Desinformation sicher sind, an dem der Schutz persönlicher Gesundheitsdaten respektiert und Datensouveränität groß geschrieben wird.

      Einen solchen Ort haben wir im Projekt “Trusted Health Ecosystems” als Vision einer nationalen Gesundheitsplattform entwickelt. Unsere Vision bündelt Produkte qualitätsgeprüfter Anbieter. Dadurch entstehen passgenau zugeschnittene Informationen. Wir nennen das Patienteninformationspfade. Wir laden Sie nun auf eine Erkundungstour durch einen fiktiven Informationspfad ein.

      Der Login erfolgt mittels der geplanten digitalen Gesundheits-ID. Das vermeidet aufwendige Registrierungsprozesse und schafft maximale Sicherheit bei der Identifikation. Die Benutzeroberfläche eines Informationspfads erinnert an soziale Netzwerke. Man findet sich im Feed also schnell zurecht. Im Zeitverlauf füllt sich dieser Feed aus unterschiedlichen Quellen mit personalisierten Informationen.

      Auf unserer Tour erkunden wir nun den Informationspfad von unserer fiktiven Patientin Katharina Funke. Sie hat Knieschmerzen und erhält von ihrer Hausärztin die Verdachtsdiagnose Kniearthrose. Anders als bei der klassischen Recherche über eine Suchmaschine beginnen Patienteninformationspfade dort, wo Vertrauen entsteht, nämlich in den Behandlungszimmern von Ärztinnen und Ärzten oder anderen Gesundheitsberufen.

      In unserem Beispiel hat die Hausärztin Katharina Funke den Informationspfad Kniearthrose empfohlen und ihr einen Link dazu übermittelt. Katharina Funke erhält zunächst grundlegende Informationen zu ihrer Verdachtsdiagnose, die ihr einen allgemeinen Überblick über die Erkrankung verschaffen. In den folgenden Wochen und Monaten wird Katharina Funke unterschiedliche Instanzen des Gesundheitssystems durchlaufen. Von der Diagnostik beim Facharzt über die Entscheidung für eine Operation im Krankenhaus und die medizinische Rehabilitation bis hin zur beruflichen Wiedereingliederung.

      Ihr persönlicher Feed versorgt Katharina Funke immer mit den passenden Informationen zu ihrer Erkrankung, zum Versorgungssystem, zu Behandlungsalternativen und zu sozialrechtlichen Fragestellungen. Um den Feed individuell zuschneiden zu können, nutzt das System nach erfolgter Freigabe durch die Patientin oder den Patienten externe Datenquellen, wie die elektronische Patientenakte oder Gesundheits-Apps. Diese Daten liefern wichtige Hinweise zum aktuellen Bedarf. So werden relevante Informationen immer dann angeboten, wenn sie wirklich gebraucht werden. Information und Aufklärung sind dann kein punktuelles Ereignis mehr, sondern folgen einem Prozess.

      Daher gleicht kein Informationspfad dem anderen. Die Inhalte folgen dynamisch dem individuellen Bedarf. Und das System bietet auch Informationen an, nach denen Nutzerinnen und Nutzer vielleicht gar nicht gesucht hätten. Wer zum Beispiel Krankengeld bezieht, sollte die damit verbundenen Pflichten kennen, um diesen Anspruch nicht zu verlieren. Sofern die Plattform über Kontextinformationen zur Krankschreibung verfügt, können solche Hinweise rechtzeitig angeboten werden.

      Und das System kann noch mehr. Sobald ein neues Medikament verordnet wird, erscheint im Feed die passende Information zum Arzneimittel in Echtzeit. Vorausgesetzt Katharina Funke ist damit einverstanden. Außerdem bietet der Informationsfad immer auch passende digitale Services an. Wer den Hinweis zu einem neuen Arzneimittel erhält, kann im nächsten Schritt das digitale Rezept gleich einlösen. Des Weiteren informiert der Feed Katharina Funke über unterschiedliche Behandlungsoptionen und empfiehlt ihr parallel dazu digitale Zweitmeinungs-Services.

      So hilft ihr die Plattform, neu erworbenes Wissen umzusetzen oder in Entscheidungen einfließen zu lassen.

      Für die Komposition des individuellen Angebots greift das System auf die Informationen und Services von einer Vielzahl zertifizierter Anbieter zurück. Dazu zählen öffentliche Institutionen und gemeinnützige Organisationen ebenso wie kommerzielle Unternehmen. Das eröffnet den Nutzerinnen und Nutzern eine breite Auswahl passender Angebote und erschließt die Innovationskraft der gesamten Gesundheitsbranche. Falls mehrere Angebote infrage kommen, wird das Angebot angezeigt, das die beste Bewertung durch die Nutzer-Community erhalten hat. Über eine Schubladenfunktion lassen sich die übrigen Angebote jederzeit einsehen und auswählen.

      So oder so ähnlich könnte eine nationale Gesundheitsplattform aussehen, die wirklich einen Unterschied macht. Für Patientinnen und Patienten und für das gesamte Gesundheitswesen.

      Für die Realisierung einer solchen Plattform bedarf es natürlich einer rechtlichen Grundlage. Und es setzt die enge Zusammenarbeit aller relevanten Akteure voraus.

      Mit unserer Produktvision möchten wir all diejenigen inspirieren, die an der Entwicklung einer nationalen Plattformstrategie mitwirken möchten.

      Was wäre, wenn öffentliche Institutionen, Gesundheitsberufe, Wirtschaft und Zivilgesellschaft in einem digitalen Ökosystem zusammenarbeiten?

      Was wäre, wenn wir die Informationsarchitektur im Gesundheitswesen grundlegend verändern?

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